Geschichte und Urbane Erkundung: Der Gasthof zum Schimmelwirt
In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf die Reise durch die Geschichte von dem bekannten Lost Place Gasthof „Zum Schimmelwirt“. Hier erfährst du alles zu der Geschichte was ich herausfinden konnte und ich lasse dich an unserem Abenteuer bei unserer Erkundung teilhaben.
Der Gasthof zum Schimmelwirt: Die Geschichte
Die Erbauung des Gasthauses
Im Jahre 1890 wurde dieses Gebäude, direkt an einer Bundesstraße anliegend, im Fachwerkstil erbaut. Diese Lage eignete sich Perfekt für einen Gastronomiebetrieb denn schließlich kamen so, viele Reisende an diesem Gasthof vorbei. Entweder blieb man ein paar Nächte oder man aß einfach etwas tolles zu Abend und Trank ein Bier oder einen Wein. Zu den ersten Jahren/Jahrzehnten konnte ich allerdings leider nichts exaktes heraus finden. Diese Aussagen sind deshalb nur Grobe Vermutungen. Was ich allerdings weis ist, dass es sich um einen Familienbetrieb handelte, der über mindestens 2 Generationen (ich habe bisher nur 2 Gastwirte des selben Familiennamens bei der Recherche gefunden) betrieben wurde.
Die ausstattung und Lage dieser Herberge
Der „Gasthof zum Schimmelwirt“, wie er in der Urbex-Szene genannt wird, befindet sich am Rande eines Dorfes/Gemeinde mit ca. 3.000 Einwohner. Sehr Idyllisch am Hang eines Berges mit guter Aussicht ins Tal. Angrenzend hatte man hier die Möglichkeit in den Anliegenden Wald und Naturpark dieser Region zu gehen um dort etwas die Seele baumeln zu lassen. Nicht weit gibt es auch heute noch einen tollen Wildpark und auch ein Bahnhof liegt in der Nähe, von dem die Gäste einst eine gute Anbindung für ihre Tagestouren hatten.
Das Wirtshaus verfügt über 2 Etagen und einem ausgebauten Dachgeschoss. In den oberen Etagen befanden sich die urig ausgestatteten Gästezimmer und die 2 Appartements dieser Einkehr, in denen sich die Gäste wohl fühlen konnten. In dem Erdgeschoss befand sich der Gastraum, ein Clubraum in dem oft Gemeindesitzungen, Wahlen u.s.w. statt fanden und auch ein großer Saal für große Veranstaltungen wie Hochzeiten. Das Gasthaus verfügte zu dem auch über einen Anbau in dem sich die Wohnung des Inhabers befand, so hatte der gute Mann es nicht so weit zur Arbeit.


Der Gasthof „zum Schimmelwirt“ wird zum Lost Place: Warum wurde er aufgegeben?
Warum wurde der Gasthof zum Schimmelwirt geschlossen? Soweit ich es recherchieren konnte wurde diese Gaststätte im Jahre 2017 aufgrund eines Rohrbruches im Obergeschoss aufgegeben. Der Wirt dieser Herberge war nun mittlerweile 70 Jahre alt (geboren 1947) und ich vermute, aufgrund seines hohen Alters, wollte er die hohen Kosten für die Reparatur und die Renovierung nicht mehr auf sich nehmen. So wurde dieses Gasthaus, samt Inventar, zurück gelassen und zum Verkauf angeboten.
Doch ob der Gasthof nun letzten Endes verkauft wurde oder nicht konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ich weis aber eines, und zwar ist der ehemalige Wirt des Hauses im April 2024 verstorben. Bis heute ist dieser Lost Place noch ein bekannter Anziehungspunkt für Urbexer. Kein Wunder, denn es lassen sich hier wundervolle Urbex-Fotos erstellen.
Unsere Urbex Erkundung: Ein verlassenes Gasthaus
Ich erkundete im Jahr 2022 diesen Lost Place zusammen mit Nils das erste mal und wir waren beeindruckt von dem was uns hier geboten wurde. So entschloss ich mich im Juni diesen Jahres (2024) dazu, diese Location zusammen mit einem anderen Kumpel noch einmal zu besuchen. Ich nehme dich heute mit auf die Erkundungstouren vom ersten Besuch und dem zweiten Besuch. In Form von Urbex Fotos verschaffe ich dir ein paar tolle Einblicke in diesem Ort des Verfalls und unsere Abenteuer.
Die erste Erkundung im Jahr 2022
Wir machten wieder eine Overnight Tour an einem verlängerten Wochenende und erkundeten ein paar Lost Places die etwas weiter weg lagen. Unter anderem stand für uns auch der Gasthof „Zum Schimmelwirt“ auf dem Plan. Der Zugang an dieser Location lies sich schnell finden und wir konnten somit dieses alte Gasthaus schnell betreten.
Die Küche und der Gastraum: ein faszinierender Eindruck
Wir betraten zu erst die Küche dieser alten Herberge und waren erstaunt. In der Küche ist scheinbar noch alles vorhanden. Auf den Arbeitsflächen befinden sich noch die Fritteuse und die Aufschnittmaschine, ja selbst Geschirr wie Teller und Tassen waren noch zum Teil in den Schränken. Wir hätten diesen Lost Place wieder zum Leben erwecken können und den Betrieb des Gasthauses wieder aufnehmen können.
Nachdem wir die Küche verließen kamen wir direkt in den Gastraum des Hauses. Auch hier bot sich uns wieder ein faszinierender Anblick. Es schien als wäre gerade Mittagsruhe und heute Abend ginge der Gastronomiebetrieb weiter. Alles war noch eingerichtet, von Tischen und Stühlen bis hin zu den Gläsern am Tresen und auf den Tischen. Der Gastraum machte einen sehr urigen und gemütlichen Eindruck, allerdings muss man erwähnen dass die Einrichtung doch sehr alt war für die heutige Zeit.
Auch noch eine Tageskarte mit den alten Preisen ließ sich auf einem der Tische des verlassenen Gasthofes finden. Da knurrte uns doch etwas der Magen, so ein Schnitzel ist ja eigentlich immer drinnen oder?! 🙂 Nachdem wir dann eine weile in dem Gastraum verbrachten und unsere Lost Place Fotos machten gingen wir dann weiter, über den Flur, direkt in den ehemaligen Clubraum.





Der Clubraum: Deswegen heißt dieser Gasthof „Zum Schimmelwirt“
Als wir den Clubraum von diesem verlassenen Gebäude betraten fanden wir als erstes sämtliche Anhänger, Wimpel und Auszeichnungen vom örtlichen Gesangsverein vor. Sie gaben uns einen gewissen Einblick in das einstige Geschehen in diesem alten Gasthaus. Ein Stückchen weiter befand sich die große Tafel. Genau über dieser Tafel schien der Rohrbruch gewesen zu sein und somit kam hier die Decke etwas hinunter und Wasser tropfte hinab.
Diese Tafel bot uns einen wundervollen Anblick und schenkte uns wunderschöne Fotomotive für unsere Urbex Fotos. Das Bild dieser Tafel ist das Aushängeschild und der Namensgeber für den Gasthof „Zum Schimmelwirt“. Überall befand sich der Schimmel, sowohl an den Wänden und auch auf der Tafel, welche auch zu diesem Zeitpunkt noch eingedeckt war.






Abschluss und Fazit: wir beenden unsere Urbex Tour
Nachdem wir in diesem Verlassenen Wirtshaus nun auch den Namensgeber dieses Lost Places entdeckt haben, wollten wir noch weiter in das Obergeschoss. Wir sind ein Stück die Treppe hinauf aber kehrten auch früh wieder um. Irgendwie war uns das alles nicht ganz geheuer und die Einsturzgefahr einfach zu hoch und ließen es dann mit dieser Location gut sein. Wir haben hier ein paar tolle Lost Place Fotos auf unserer Erkundung sammeln können und nahmen viele wirklich faszinierende Eindrücke von diesem Ort mit. Nun ging es dann für uns weiter zu einem weiteren Lost Place, schließlich war der Tag ja noch Jung.
Der 2. Besuch im Jahr 2024: Dieses mal waren wir mutiger
Bei meinem 2. Besuch dieser verlassenen Herberge war ich über ein Wochenende zu Besuch bei einem Freund der ca. 1 Stunde Autofahrt von diesem verlassenen Ort entfernt wohnte. Somit beschlossen wir am Samstag mal ein oder 2 Lost Places zu erkunden und der Gasthof zum Schimmelwirt war da ganz oben auf der Liste. Wir kamen an und wie beim 1. mal auch verlief der Zugang unproblematisch und wir betraten wieder einmal die Küche zu erst.
Küche und Gastraum sind fast unverändert
Mit Erstaunen musste ich beim Betreten dieses immer noch faszinierenden verlassenen Ortes feststellen dass sich hier scheinbar nicht wirklich viel verändert hat. In der Küche ist noch immer das Inventar vorhanden. Teller, Tassen Aufschnittmaschine und sogar die Fritteuse befinden sich noch so ziemlich an selber Stelle wie vor 2 Jahren. Auch in dem Gastraum dieser Einkehr Standen noch Tische, Stühle und auch die Gläser auf den Tischen. Von Vandalismus tatsächlich keine Spur. So etwas hat man leider nur zu selten.
Wir machten unsere Urbex Fotos und genossen noch diesen wirklich beeindruckenden Charme, den uns dieser verlassene Ort hier bot. Nachdem wir mit unserer Foto Tour in diesen Räumlichkeiten durch waren, ging es dann, wie das letzte mal auch, weiter zu dem im hinteren Teil befindlichen Clubraum dieses alten Wirtshauses.











Clubraum und Saal: Der Namensgeber für Gasthof „Zum Schimmelwirt“
Als wir den Clubraum betraten, fiel mir zuerst auf, dass hier doch etwas entwendet wurde. Die Wimpel und Auszeichnungen des örtlichen Gesangsvereins waren nicht mehr vorhanden. Das war sehr schade und unverständlich aber leider ist es halt immer wieder das selbe. Die Tafel die einst noch das Aushängeschild dieses Ortes war ist noch immer vorhanden. Auch die Gedecke sind noch dort und boten uns wieder faszinierende Fotomotive. Doch eins war gleich erkennbar. Es hatte sich etwas verändert. Nach den ganzen Jahren konnte die Decke nicht mehr Stand halten und kam zum größten Teil nun schon hinunter.
Wo über der bekannten Tafel die Decke nun schon eingestürzt war, so hing sie in dem anliegendem Saal schon sehr stark nach unten. Ich wagte dennoch einige vorsichtige Schritte dort hinein um meine Bilder zu schießen aber etwas mulmig war mir doch. Lange wird auch diese Decke nicht mehr halten und dann ist wohl dieser Raum auch verschüttet. Nachdem wir das Erdgeschoss nun erkundet haben wollten wir es dann auch in das Obergeschoss dieses Gasthauses wagen.





Das Obergeschoss: Die einstigen Zimmer dieser aufgegeben Herberge
Dieses mal waren wir etwas mutiger als bei meiner ersten Erkundung dieses brachliegenden Ortes. Wir gingen vorsichtig die Treppe hinauf und gelangten somit zu den Zimmern dieser Herberge. Auch hier, alles noch da und voll eingerichtet. Kein Vandalismus, nur reiner natürlicher Verfall und perfekt für tolle Fotos. Wir gingen vorsichtig Zimmer für Zimmer ab, bis ganz hinauf in das Dachgeschoss. Wir verteilten uns und blieben nie auf der gleichen Stelle aufgrund der Gewichtsverteilung. Schließlich ist es hier sehr stark einsturzgefährdet.
Die Betten samt Nachttischen und Kleiderschränke sind noch vorhanden. Auch die Fernseher aus längst vergangen Tagen fanden wir hier noch vor. In dem einen Appartement, welches sich an genau der Stelle befand an dem der Rohrbruch war, ist noch die Küchenzeile und sogar eine alte Nähmaschine vor zu finden. Hier sind wir aber jeweils nur ein Stück vorgegangen da hier der Boden extrem gefährdete war. Nachdem wir auch oben alles erkundet haben, waren wir mit dieser Location dann auch durch. Somit beendeten wir nach einiger Zeit Aufenthalt unsere Urbex Foto Tour.









Abschluss und Fazit: Wir verlassen den Gasthof zum Schimmelwirt
Nachdem wir den Gasthof zum Schimmelwirt nun verlassen haben, ließen wir unsere Lost Place Erkundungstour noch einmal kurz Revue passieren. Für mich war es das 2. mal an dieser Location. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt von der Unberührtheit dieses Ortes. Dieser Ort ist in der Urbex Szene zwar sehr bekannt, aber dennoch ist hier so gut wie gar kein Vandalismus vorzufinden. So etwas ist nur sehr selten. Dieser Ort bietet beeindruckende Fotomotive für Urbex Fotos und er beherbergt auch eine Tolle Geschichte. Die Urige Einrichtung und die damit verbundene Gemütlichkeit dieses Ortes faszinierte mich wieder mal aufs neue.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich bedanke mich mal wieder für das vorbeischauen auf unserer Seite und auch für das Lesen meines Beitrages. Gerne schau doch auch auf Instagram oder auf Facebook vorbei und/oder Kontaktiere uns persönlich und gebt auch gerne Feedback. 🙂
Bis dahin erst mal Liebe Grüße
Quellenangaben: https://www.ansichtskartenversand.com und https://www.akpool.de