Vom Weggeld zum Gasthaus: Die Geschichte vom alten Zollhaus
Entdecke das vergessene Erbe – Ein altes Zollhaus an einer vielbefahrenen Wegkreuzung. Seine bunte Fassade macht es zu einem auffälligen Lost Place, der oft übersehen wird. Doch seine verborgene Geschichte birgt faszinierende Geheimnisse, die bisher unbeachtet blieben. Von vergangenen Zollkontrollen bis zur Umwandlung in ein gastronomisches Juwel erzählt dieses Haus eine einzigartige Geschichte.
Die Geschichte
Eine wichtige Rolle entlang des Handelswegs (1859-1871)
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Zollhaus errichtet, um das Weggeld entlang des Handelswegs zu erheben. Seit 1860 war es in Betrieb und spielte eine bedeutende Rolle angesichts der ständig wechselnden Grenzen und Hoheitsrechte.
Vom alten Zollhaus zum Gasthaus (1871-1894)
Mit der Übernahme der deutschen Staatsstraßen im Jahr 1871 wurde das Zollhaus überflüssig. Nach drei Jahren Leerstand wurde es 1874 privat verkauft und in ein Gasthaus umgewandelt, das Reisende und Händler willkommen hieß.
Wechselnde Besitzer und Umbauten (1894-2009)
Im Jahr 1894 wechselte erstmals der Besitzer des Gasthauses, und im Laufe des 20. Jahrhunderts folgten weitere Besitzerwechsel und Umbauten. Neben einem Waschhaus und einer Stallung wurde auch ein Stockwerk mit einem Tanzsaal hinzugefügt.
Vom Gasthaus zum Verfall (2009-heute)
Nach seiner Schließung im Jahr 2009 verfiel das alte Zollhaus und steht seitdem leer. Trotz seiner wechselhaften Geschichte bleibt es ein faszinierendes Relikt vergangener Zeiten, das darauf wartet, wiederentdeckt zu werden.
Die Erkundung von dem alten Zollhaus
Ein verstecktes Juwel entlang der Bundesstraße
An einem Sommerlichen Tag zogen wir wieder durch das Land auf Erkundungstour um ein paar vergessene Orte zu entdecken. Unter anderem stand für uns auch dieser Lost Place auf dem Plan. Wir mussten hier wieder etwas achtsam sein, denn er lag an einer viel befahrenen Bundesstraße und ein bewohntes Haus befand sich direkt nebenan. Wir fanden schnell einen unauffälligen Zugang der uns in einen idyllischen Hinterhof führte. Überwuchert von Moosen und in einer Atmosphäre der Ruhe standen dort ein paar Gartenmöbel, so als wären wir zum Tee eingeladen.



Entdeckung der vergangenen Pracht im Zollhaus
Durch den Haupteingang gelangten wir in einem Raum in dem sich einst eine prächtige Bar befand. Wir mussten mit bedauern feststellen, dass sie jedoch dem Vandalismus zum Opfer viel. Dennoch konnten wir uns gut vorstellen, wie herrlich dieser heute verlassene Ort einst gewesen sein musste. Verziert mit Palmenähnlichen Pfeilern und einem Schilfdach, verlieh die Bar eine leicht karibische Atmosphäre. Auch der einladende Kamin, der den Raum ausschmückte, gab diesem vergessenen Ort einen ganz besonderen Charakter. Gläser und Spirituosenflaschen standen auf dem Tresen und erweckten den Eindruck, als wären die Gäste nur mal kurz an der frischen Luft. Die Getränkekarten hingen noch hinter dem Tresen und erinnerten an vergangene Zeiten. Mich lächelte etwas der Caipirinha an, doch leider gab es hier für mich nichts mehr zu Trinken.




Eine unheimliche Atmosphäre im Obergeschoss
Als wir des Ganges entlang gingen um zu den Zimmern zu gelangen, entdeckten wir noch einige private Sachen. Auf der Kommode von dem alten Zollhaus machte es sich ein kleiner Teddybär mit der Aufschrift „Love“ gemütlich, Schuhe und Anziehsachen lagen noch auf dem Boden und vermittelten ein unbehagliches Gefühl. Als wir den Flur weiter gingen, stieg uns der Geruch von vermoderten Häusern in die Nasen. In den Zimmern des verlassenen Gebäudes ließen sich Kinderspielzeug, Kleidung und Teddys finden. Die Eindrücke ließen uns grübeln ob hier dunkle Machenschaften statt gefunden hatten. Dieser Gedanke verstärkte sich zunehmend, als wir nun auch das Obergeschoss betraten. Spielsachen von Kindern und auch Anziehsachen waren hier zu finden. Als wir diesen Lost Place im Vorfeld kurz recherchierten, meinte ich gelesen zu haben, dass dies einst mal ein Bordell war.




Fazit: Eine Reise in die Vergangenheit
Trotz der unheimlichen Atmosphäre im Obergeschoss verließen wir das alte Zollhaus mit faszinierenden Eindrücken und Fotos. Die Recherche für diesen Beitrag bestätigte, dass unsere Befürchtungen unbegründet waren. Im Obergeschoss wohnte einst nur die Familie, die zuletzt den Gastronomiebetrieb betrieb. Diese Familie hatte Kinder, weshalb sich dementsprechend noch einige Sachen an diesem geheimnisvollen Ort befanden.






Warum so etwas immer wieder zurück gelassen wird, werden wir nie verstehen. Dieser Lost Place birgt nicht nur Geheimnisse, sondern auch eine Geschichte, die es wert ist, erkundet zu werden.
Liebe Grüße aus MV
Euer Dave von Die Vergessenen Orte




