Alte Tuchfabrik – Urbex-Abenteuer in einer Industriekulisse
Schon seit einiger Zeit hatten wir diesen Lost Place im Visier. Ein altes, verfallenes Gebäude welches über eine Stadt ragt und von der Hauptstraße aus zu sehen ist. Das alte Gemäuer mit den zerbrochenen Fenstern wirkt düster und anziehend. Es ist die alte Tuchfabrik welche uns diesen Anblick liefert und uns ihre Geschichten der industriellen Revolution erzählt. Komme mit uns auf ein neues Urbex-Abenteuer mit Geschichte und beeindruckenden Fotos.
Lesezeit: ca. 7 Minuten
Die Geschichte dieser alten Tuchfabrik
Wie alles begann: Eine kleine Tuchmacherei in der Innenstadt
Die Anfänge taten sich im Jahre 1822 auf als eine Familie eine kleine Tuchmacherei im Herzen der Stadt eröffnete. Gute Tuchmacher waren in dieser Zeit recht beliebt und gefragt. Somit wuchs auch mit der Zeit diese Stoffweberei heran. Da dann, nach einigen Jahren, der Platz in der Innenstadt immer kleiner wurde und der Bedarf weiter wuchs, erwarb die Familie schließlich außerhalb der Stadtmauern ein neues, großes Grundstück, auf dem die neue Textilfabrik ihren Sitz finden sollte. In Zeiten der industriellen Revolution bekam auch dieser Industriebetrieb seinen Aufschwung und erweiterte sich nach und nach zu einer großen Fabrik.
Das neue Fabriksgelände: Wachstum in der industriellen Revolution
Erbaut wurde zunächst eine „Direktorenvilla“ und angrenzend dann die weiteren Hallen der Textilmanufaktur für die Produktion und für das Lager. Das ganze wurde im Jahre 1905 fertiggestellt und von da an fand die Produktion ausschließlich dort statt. Im Jahre 1917 fand dann eine weitere Vergrößerung der Produktionsstätte statt. Es ist das höchste der 3 Gebäude und es sollten in diesem Teil dann erstmals auch Möbel hergestellt werden um die Produktpalette zu erweitern.








Von der Blütezeit bis zum Einbruch: Das Ende einer Ära
Nach der Fertigstellung und Inbetriebnahme aller Gebäude der Produktionsanlage wurden in diesem Werk ca. 400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Produktion lief noch bis in den 90er Jahren weiter bis dann aber die Herstellung aufgrund der geringen Nachfrage und des neuen Zeitalters eingestellt werden musste. Seit 1997 Stehen alle Hallen und auch die Villa der alten Tuchfabrik leer und verfallen vor sich hin. Im Jahr 2016 wurden alle Gebäude von der Stadt aufgekauft und es sollen nun ca. 35 Mio. Euro investiert werden für ein neues Bildungscamp. Bis 2025 soll die Komplette Anlage der alten Textilmanufaktur saniert werden und es sollen unter anderem Volkshochschulkurse angeboten werden. Auch eine Musikschule soll es dort geben. So ist zumindest der Plan und die Bauarbeiten haben auch zum Teil schon begonnen.
Update 2024: Einstellung der Baumaßnahmen des Bildungscampus
Aufgrund von fehlenden Geldern wurden die Baumaßnahmen des zukünftigen Bildungscampus im November 2022 eingestellt. Die alte Tuchfabrik steht somit auch heute noch leer und wird aktuell eher von Urban Explorern besucht als von Bauarbeitern. Der Verfall dieses Historischen und beeindruckenden Gebäudes schreitet dementsprechend weiter voran und niemand weis so genau wie es mit dieser prachtvollen Industrieruine weitergehen wird.
Urbex Tour: wir wollen die alte Tuchfabrik erkunden
Ankunft an einem Relikt der industriellen Revolution
Es war ein sonniger Morgen in den letzten Sommermonaten und wir machten uns zusammen mit einem Freund auf zu einer erneuten Lost Place Tour. Heute auf dem Zettel: Die alte Tuchfabrik. Lange hatten wir sie im Visier und heute war es dann mal soweit. Wir fuhren ca. 2 Stunden mit dem Auto um dieses fast Verfallene Gebäude einmal zu erkunden. Noch bevor der Umbau im vollen Gange ist. Dort angekommen, suchten wir lange nach einem Eingang, der sich dann auch nach langer Suche finden ließ. Durch ein kleines Loch mussten wir schlüpfen und es bot sich uns dann ein toller Anblick.







Wir betraten die Produktionshallen der alten Tuchfabrik
Es waren die einstigen Werkshallen in denen die Tücher produziert wurden die wir zu erst betraten. Sehr viel hatte sich die Natur in diesem verlassenen Ort schon zurück geholt und es ist immer wieder beeindruckend anzusehen. Wir zogen durch die ersten Hallen, genossen das Flair dieser verlassenen Produktionsstätte, machten ein paar faszinierende Urbex-Fotos und zogen dann weiter. Nun ging es in das große, hohe Gebäude in denen einst die Möbel produziert wurden. Wir sind Stock für Stock durchgegangen und mussten anschließend feststellen, es waren nur leere, große verlassene Hallen vor zu finden in denen es nicht viele Fotomotive gab.











Die alte Tuchfabrik gewährte uns Zugang zu ihrem Heizhaus
Nachdem wir das große, düster erscheinende Gebäude nun von oben bis unten erkundet hatten, mussten wir uns anschließend in einen Förderturm begeben. Dieser erweckte einen sehr interessanten Eindruck. Was genau hier gefördert wurde wissen wir nicht. Allerdings vermuten wir, dass es Kohle war, da sich das Heizhaus direkt im Anschluss befand und der Turm voller Ruß war. Nach dem Förderturm und einigen beeindruckenden Fotos später wurde dann das Heizhaus von uns unter die Lupe genommen. Es gab dort einiges zu sehen. Aber schaut selbst, was dieses Relikt der industriellen Revolution uns hier bot. Die Fotos sprechen denke ich für sich.











Abschluss und Fazit einer Fabrik der industriellen Revolution
Ja, die weite Fahrt hat sich wieder gelohnt und die alte Tuchfabrik hat uns sehr beeindruckt. Wir gingen nach vielen Stunden Erkundungstour aus dieser verlassenen Industrieanlage hinaus und nahmen noch ein wenig von der Geschichte der Textilproduktion mit. Anschließend suchten wir uns ein nettes Plätzchen, tranken noch ein Bier zum Abschluss und genossen noch ein wenig den Sonnenuntergang. Wir ließen diesen faszinierenden und einst belebten Ort noch einmal auf uns wirken und ließen unsere Erlebnisse noch einmal Revue passieren. Später traten wir dann unseren Rückweg an.
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MFG Dave




