Lost Place Abenteuer: Wir erkunden eine ehemalige Mühle
Mitten in Deutschland, abgelegen vom Schuss, zwischen zwei großeren Hügeln in einem Wald, direkt an einer Landstraße. Dort ragt ein großes Silo empor. Die ehemalige Mühle ist so von weither zu erkennen. Sie liegt direkt an einem kleinen Teich, ganz still und abgelegen und prägt so das Bild dieser Landschaft. Diese verlassene Industrieanlage erzählt ihre ganz eigene Geschichte und ist ein beliiebter Lost Place in Deutschland.
Lesezeit: ca. 5 Minuten
Die ehemalige Mühle und ihre Geschichte
Einst im 30 Jährigen Krieg
Die Aufzeichnungen dieser ehemaligen Wassermühle bestehen bereits schon seit dem 30-jährigen Krieg. Es wird allerdings vermutet dass sie schon seit den „Hunnenzeiten“ besteht. Der erste Beleg stammt aus einer Grabinnenschrift einer Familie aus dem Jahre 1628. Unter anderem ist auch bekannt dass die heute verlassene Mühlenanlage im 30-jährigen Krieg fast vollkommen zerstört wurde. Sie wurde allerdings auch rasch wieder von der besitzenden Familie aufgebaut. Von Anfang an ist diese historische Industrieanlage in Familienbesitz.
Die Technik im Wandel der Zeit
1839 fand ein Umbau der Gebäude statt, welcher zu dem heutigen Aussehen der Anlage führte. Das Bild der gesamten Wassermühle wurde seit dem nicht mehr viel verändert. Statt Pferde und Karren kamen im 20. Jahrhundert nun Lastwagen und Traktoren mit großen Anhängern zu diesem Ort. Dies wiederum führte zu einer Erweiterung. 1930 wurden die alten Mühlenräder durch Turbinen ersetzt für mehr Effizienz, und das große Silo, welches heute so empor ragt, wurde errichtet.
Die Industrielle Revolution
Durch die Industrialisierung wurde der Vertriebsraum nun immer größer, das Getreide kam zum Teil nun sogar aus dem Ausland wie zum Beispiel Kanada und den USA. Bis zu diesem Zeitpunkt waren einst nur Vater und Sohn die hier den Müllerberuf ausübten, doch durch immer mehr Aufträge wurde nun ein weiterer Mitarbeiter eingestellt um die Produktion der Industrieanlage am laufen zu halten. Zu dieser Zeit wurden am Tage 15 Tonnen Ware produziert und es gab nun auch ein Labor welches die Sicherung und Gleichheit der Qualität sicher stellte. Die gesamte Anlage lief nun mittlerweile schon voll automatisiert und es genügten 3 Leute um das ganze zu überwachen. Die alte Handwerkskunst des Müllerberufes war hier nicht mehr zu finden. Das Silo umfasste eine Lagerkapazität von ca. 1.000 Tonnen.




Urbex Abenteuer: Wir erkunden die ehemalige Mühle mit Labor
Es ging für uns wieder mal für ein verlängertes Wochenende auf Tour. Nach langer Fahrzeit stand diese ehemalige Mühle für uns als erstes Ziel auf dem Plan. Wir kamen zur Mittagszeit an diesem Lost Place an und genossen vorerst das tolle Wetter und aßen unser Mittag. Sehr idyllisch und ruhig gelegen an einem See konnten wir die Ruhe genießen. Nachdem wir unsere Mittagspause beendeten, nahmen wir unsere Sachen, und gingen auf Entdeckungstour. Ein Tor der Industrieruine stand offen und wir fanden somit schnell einen Zugang.
Wir betraten das verlassene Gebäude
Wir kamen direkt in die, ich nenne es mal Halle, in der sich die Maschinen befanden die einst das Getreide mahlten. Man sah, dass das verlassene Gebäude doch schon recht modern zu ihrer Zeit war. Wir mussten hier allerdings auch sehr vorsichtig sein. Der Boden, auf dem die Maschinen standen, brach zum Teil schon zusammen, und war damit unbetretbar. Die einstigen Maschinen zu sehen war sehr faszinierend, und man konnte sich den Ohrenbetäubenden Lärm, der hier einst herrschte, gut vorstellen.









Auf gehts: Wir erkunden die Abfüllanlagen
Wir gingen den gesamten Boden des verlassenen Gebäudes entlang und bestaunten die Maschinen, bis wir schließlich in der Abfüllhalle ankamen. Auch hier beeindruckte uns wieder die Maschinerie der Industriekultur. Jemand hatte sogar als nettes Motiv noch eine Tüte Mehl in die Anlage des Industriekomplexes eingespannt. Auf das Gramm genau haben einst diese Maschinen, Tüte für Tüte abgefüllt, und zur Auslieferung bereitgestellt. Anschließend kamen wir auf dem riesigen Innenhof der einstigen Mühle, und konnten uns die gesamte verlassene Industrieanlage in einem Rundblick anschauen.
In der ehemaligen Mühle entdeckt: wir fanden ein Labor
In der Anliegerwohnung stand noch ein Fenster auf durch, dass wir eintraten. Hier hatte anscheinend damals der Angestellte der Familie gelebt. Es waren auch noch einige persönliche dinge in dieser längst verlassenen Wohnung vorhanden, was natürlich wieder sehr interessant für uns war. Direkt nebenan befand sich im Erdgeschoss das Büro der alten Getreidemühle, in dem noch teilweise Einrichtung vorhanden war. Im oberen Geschoss befand sich das Labor, und irgendwie kam immer mehr eine gespenstische Atmosphäre auf. In diesem voll eingerichtetem und verlassenen Labor, wurde die Qualität des Getreides und des fertigen Mehles sichergestellt. Schließlich musste alles eine Gleichbleibende Qualität aufweisen und den hygienischen Standards entsprechen.












Erkundung des Silos der Industrieruine
Dann ging es für uns weiter, viele, viele Treppenstufen dem alten Getreidesilo hinauf. Viel zu sehen gab es hier nicht aber dafür konnten wir, oben angekommen, eine tolle Aussicht über den gesamten Industriekomplex genießen. Zum Schluss gab es für uns dann noch das verlassene Wohnhaus der Familie zu besichtigen. Auch dieses versprühte eine grusilige Atmosphäre. Hier wurde schon viel gewütet, aber es waren auch in diesem Gebäude noch ein paar Dinge der Familie zu finden. Es war ein recht großes und wirklich gemütliches, schönes Haus, mit einer tollen Terrasse. Ich denke hier ließ es sich gut leben und die Bewohner konnten die Idylle der Natur genießen.










Das Ende unserer Lost Place Entdeckungstour
Nachdem wir dann die gesamte ehemalige Mühle erkundet haben, ging es dann für uns weiter zu dem nächsten Lost Place. Dieser befand sich nicht all zu weit entfernt von dieser Ruine. Wir nahmen von diesem verlassenen Ort ein paar wundervolle Eindrücke mit nach Hause und erkundeten die nächste Location.
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